Über uns

Die Idee, einen Salzlakenkäse herzustellen, entstand auf einer Bildungsreise nach Kosovo im Februar 2020. Der Wetziker Karl Kupper, Lehrperson am Strickhof, Zija Shabani, Unternehmer aus Untersiggenthal und Daniel Wäfler, Dipl. Agrotechniker und Kantonsrat aus Gossau ZH, wollten mit diesem Projekt herausfinden, wie die kosovarische Landwirtschaft durch Berufsbildung gefördert werden kann. Schliesslich ist, aufgrund der Zwangspause durch den Lockdown, die Idee entstanden, hier in der Schweiz aus Schweizer Kuhmilch einen Salzlakenkäse zu produzieren. Denn in der Balkanregion gehört Salzlakenkäse zum täglichen Menüplan. Eine gewichtige Zielgruppe für den Schweizer Salzlakenkäse sind die ca. 500’000 in der Schweiz lebenden Personen aus der Balkanregion, aber auch die gesamte Schweizer Bevölkerung, welche zunehmend Gefallen an neuen Käsesorten findet und diese mit einem Gefühl von Griechenlandferien geniessen kann.

So nahm das Bildungs-Trio um Daniel Wäfler im April Kontakt mit der Strickhofleitung auf und wurden dort an Ernst Friedli verwiesen. So konnte das Projekt CH-Salzlakenkäse im Juni gestartet werden. Für die Produktion in der Schweiz fand Ernst Friedli mit Stefan Bürki aus Herschmettlen einen Käser, der den Salzlakenkäse mit Milch aus der Region herstellen kann. Ernst Friedli erarbeitete mit dem Käser eine geeignete Rezeptur und einen optimalen Produktionsablauf. Um die optimale Wertschöpfung und Vermarktung des neuen Käses zu erreichen, reichte Daniel Wäfler das Projekt im Juli bei der Jury von «Innovatives Puureprojekt», einem Förderinstrument des Bauernverbandes und des Strickhof, ein. Nach dem die Jury den Entscheid zur Unterstützung fällte, konnte Strickhof Marketingexperte, Dany Schulthess, noch sein wertvolles Wissen in den Marktauftritt des neuen Produktes einbringen. Das interdisziplinäre Projektteam konnte so in kurzer Zeit ein Produkt samt Marke entwickeln.

Gegenseitiger Nutzen für die Schweiz und den Balkan

Mit der Produktion des neuen Käses kann für die Milchproduzenten ein zusätzlicher Absatzkanal, mit fairem Milchpreis, geschaffen werden. Zudem wird mit der Käserei Herschmettlen durch das innovative Produkt ein KMU-Familienbetrieb gestärkt. Mit diesem Käse wird eine kulinarische und kulturelle Brücke zwischen den Menschen geschaffen, was gerade in der Zeit von Mindestabständen und Veranstaltungsabsagen eine besondere Bedeutung hat. Bisher wird Salzlakenkäse fast ausschliesslich importiert, was ökologisch und ökonomisch wenig Sinn macht, da die Schweiz genug Milch hat und teils Käse mit Exportsubventionen ins Ausland absetzt. So wird dieser Käse nun auch nach Schweizer Tierschutz- und Umweltstandards produziert.

Ein ideelles Ziel ist, dass als nächster Schritt auf Schweizer Normen basierendes Know-how der Käseherstellung in den Balkan getragen wird, mit dem Ziel, dass das dortige Gewerbe mit lokaler Milch mehr Salzlakenkäse herstellen könnte. So liegt beispielsweise der Selbstversorgungsgrad von Kosovo derzeit bei sehr tiefen 30 Prozent und ein Grossteil des Käses wird importiert. Weggenommen wird niemandem etwas, aber vielleicht können der positive Schwung und das Verbindende auch die dortige Wirtschaft inspirieren und jungen Menschen Perspektiven vor Ort eröffnen.